Kammermusik vom Feinsten

Rezension "Münsterländische Volkszeitung"

vom 13. September 2017

 

Konzert am Sonntag, 10. September 2017

Rheine

Falkenhof-Museum

 

Programm:

Beethoven: Quartett c-Moll op. 18/4

Dvorak: "Amerikanisches" Quartett F-Dur op. 96

Schumann: Quartett A-Dur op. 41/3


Streichquartett "Alando" konzertierte am Sonntag im Falkenhof

 

Rheine. Es heißt, dass das Streichquartett die Königsdisziplin in der Musik ist. Davon hat das Rheiner Publikum ein Beispiel am Sonntagnachmittag zu hören bekommen.

 

Das Alando-Quartett mit Burkhard Schmidt, 1. Violine, Constantin Hilgert, 2. Violine, Marlies Eckelt, Viola und Tobias Köhler, Violoncello, musiziert schon seit der Jugendzeit zusammen - ein Glücksfall, der gerade in diesem Genre nicht hoch genug zu schätzen ist. In dieser äußerst sensiblen Musikgattung zählt in erster Linie die Homogenität; sei es die des Klanges, des Ausdrucks oder der Phrasierung.

 

Burkhard Schmidt und Marlies Eckelt sind zudem vielen Rheinensern als langjährige Pädagogen an der Musikschule Rheine ein Begriff.

 

In der ersten Hälfte des Programms waren zwei der berühmtesten Streichquartette zu hören: Ludwig van Beethovens Quartett c-Moll op. 18 Nr. 4 und Antonin Dvoraks "Amerikanisches Quartett" F-Dur op. 96. Beide Werke gestaltete Alando mitreißend: die langsamen Sätze weich ins leiseste Pianissimo gehend; faszinierend die langeamen Legato-Bögen ohne Vibrato. Die schnellen Sätze hingegen je nach Charaktervorgabe spritzig, springend und tänzelnd oder kraftvoll.

 

Kennzeichnend für das Alando Quartett ist der fantasievolle Ausdruck. Man hatte das Gefühl, im "Hier und Jetzt", wo Musik geschieht, zu sein.

 

Nach der Pause erklang das große A-Dur Quartett von Robert Schumann. Ausgesprochen spannend wurde das Finale gestaltet. Dieser Satz trug Elemente von "Salon-Musik" in sich, man wähnte sich auf einem Volksfest. Als Zugabe wurde ein Satz aus einem Mendelssohn-Quartett gespielt - weich und einfühlsam, da konnte das Publikum in Klängen schwelgen.

 

Ein beinahe voller Saal mit dankbaren und begeisterten Zuhörern aus Rheine und der Umgebung, die die Musiker nicht gehen lassen wollten, war das Resultat.

 

(Raija-Liissa von der Ehe, Münsterländische Volkszeitung vom 13.09.2017)