Spritzige Kammermusik

Rezension "Ruhr Nachrichten Werne"

vom 26. September 2018

 

Sonntag, 23. September 2018

17.00 Uhr

 

Martin-Luther-Kirche

Wichernstraße 2-4 | 59368 Werne

 

Programm:

Schubert: Quartettsatz c-Moll D703

Schumann: Quartett A-Dur op. 41/3

Dvorak: "Amerikanisches" Quartett F-Dur op. 96


Werne.  Ein mitreißendes Konzert bot das Alando Quartett am Sonntag in der Martin-Luther-Kirche. Dabei lernten die Zuschauer Kammermusik von einer ganz anderen Seite kennen, spritzig und kokett. Ganz und gar nicht trocken.

 

Für ihre Aufführung in der evangelischen Stadtkirche hatte sich das Quartett mit Burkhard Schmidt (1. Violine), Constantin Hilgert (2. Violine), der Wernerin Marlies Eckelt (Viola) und Tobias Köhler (Violoncello) drei der bekanntesten Komponisten aus der Musikgeschichte ausgesucht: Franz Schubert (1797 bis 1828), Robert Schumann (1810 bis 1856) und Antonin Dvorak (1841 bis 1904).

 

Den Auftakt bildete der "Quartettsatz c-Moll D703" von Franz Schubert. "Schon in der Kindheit musizierte er gerne mit sienem Vater und seinen beiden Brüdern", blickte Tobias Köhler in das Familienleben des jungen Musikers, der schon früh mit dem Quartettschreiben begann. Im Gegensatz zu Robert Schumann, der sich erst spät dazu berufen fühlte. Mit viel Dynamik und Schwung setzte Alando das "Streichquartett A-Dur op. 41 Nr. 3 von Schumann um.

 

Bei der zweiten Hälfte des Konzert legten die Künstler den Schwerpunkt auf ihren Lieblingskomponisten Antonin Dvorak und sein "Amerkanisches Quartett F-Dur op. 96", das der gebürtige Tscheche in seiner Zeit in Amerika geschrieben hatte. "Im Sommer fuhr er meist aufs Land nach Iowa und ließ sich von den Vogelstimmen und der Natur inspirieren'", berichtete Köhler. Seine Freude an der amerikanischen Lebensweise schwingt in seinem "Amerikanischen Quartett" mit. Diese Komposition war den vier Berufsmusikern aus dem Münsterland, die in weiteren Orchestern mitspielen, auf den Leib geschieben. In lebhaftem Zusammenspiel erweckten sie Kammermusik zu moderner Musik, Elemente der Westernmusik erfüllten den Gottesraum und versprühten bei den Zuschauern gute Laune.

 

Eine muntere Aufführung, die viel zu schnell zu Ende ging. Mit großem Applaus bedankte sich das Publikum bei dem Quartett, das im nächsten Jahr 30-Jähriges feiert. Es ist zu wünschen, dass Alando auch für sein Jubiläumsjahr wieder einen Auftritt in Werne vorsieht.

 

(Helga Felgenträger, Ruhr Nachrichten Werne, vom 26.09.2018)